Corona und das Klima

Wien, 7. April 2020

Die Corona-Maßnahmen führen zu einer Einschränkung des Tourismus, es ist weniger Verkehr auf den Straßen und in der Luft und der Energieverbrauch sinkt.

Nachdem zum Ende des vergangenen Jahrs vor allem die Bemühungen rund um den Europäischen Green Deal im Vordergrund standen, dominiert die Corona-Krise in den letzten Wochen das Geschehen. Die Auswirkungen des Virus machen allerdings auch nicht vor der Natur halt. Die staatlichen Maßnahmen führen zu einer Einschränkung des Tourismus, es ist weniger Verkehr auf den Straßen und in der Luft und der Energieverbrauch sinkt. Untersuchungen zeigen dabei auf, wie die Natur davon profitiert und welche Vorsicht geboten ist.

Klares Wasser in Venedig, Delfine vor Triest und Vogelzwitschern auf normalerweise viel befahrenen Straßen in Großstädten – die Entschleunigung durch die Corona-Maßnahmen zeigt auch in der Natur Effekte. Durch die Einschränkung des öffentlichen Lebens wurde auch der Energiebedarf gesenkt. Zurzeit braucht Wien untertags bis zu 20 Prozent weniger Energie, auf 24-Stunden-Basis liegt der Bedarf rund 10 bis 15 Prozent niedriger. Da die Menschen allerdings mehr Zeit daheim verbringen, verbrauchen sie mehr Energie in ihren privaten Haushalten. Neben dem sinkenden Energieverbrauch verringert sich auch die Luftverschmutzung in den europäischen Großstädten.

Trotz der aktuellen Entwicklungen messen Experten der Pandemie nur geringe Auswirkungen auf das Klima bei. Die Maßnahmen sind kurzfristig zur Bekämpfung des Virus eingeführt worden und sobald die Weltwirtschaft wieder hochgefahren wird, kehren der Tourismus, die Autos und andere negative Auswirkungen auf das Klima zurück.

Welche Auswirkungen hat die Pandemie allerdings auf die ambitionierten EU-Pläne? Der Green Deal ist das Vorzeigeprojekt der neuen Kommission, wodurch Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden soll. Dafür sind Investitionen in Millardenhöhe notwendig, von denen mehr als die Hälfte aus der Privatwirtschaft kommen soll. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage vieler Mitgliedstaaten und der sich anbahnenden Wirtschaftskrise, steht hinter den Plänen der Kommission ein Fragezeichen. Bereits skeptische Stimmen von Ländern wie Polen und Tschechien werden wieder lauter und die Vorlage der Lebensmittelversorgungs- und Biodiversitätsstrategie wurde bis auf Weiteres verschoben.

Trotz der aktuellen Entwicklungen und dem Fokus auf die Auswirkungen der Krise auf die Gesundheit der Menschen und die Wirtschaft, versichert Vizekommissionschef Frans Timmermans, dass der Green Deal nicht aufgeweicht werden solle. Nachdem die Pandemie erfolgreich bekämpft wurden, müsse die EU entschlossener denn je sein, die Menschen und den Planeten zu schützen und die Natur um uns herum zu genießen.

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