Klimapolitik als Konjunkturaufschwung

Wien, 2. Juni 2020

Um die Wirtschaft nachhaltig und klimaschonend aufzubauen, luden Vizekanzler Kogler und Bundesministerin Gewessler zu einer Gesprächrunde. (Quelle: Carjetan-Perwein).

Nach dem coronabedingten Wirtschaftseinbruch der letzten Monate wird nun aktiv nach Konjunkturmotoren gesucht. Dazu luden Vizekanzler Werner Kogler und Bundesministerin Leonore Gewessler zu mehreren Gesprächsrunden ein, um einen Bogen von Konjunkturpolitik zu klimapolitischen Anliegen zu spannen. Vertreter*innen von Umwelt-NGOs nahmen dazu ebenso Platz wie Vertreter*innen der Industrie. Eingeladen wurde auch ein Vertreter des Zukunftsforums, der die Anliegen des Zukunftsforum auch in diesem Kreis erörtern konnte.

Die Corona-Krise beschäftigt sowohl die Wirtschaft als auch die politischen Akteur*innen weltweit. Während Ende des vergangenen Jahres vor allem durch die Präsentation des Green New Deals, die klimapolitischen Anliegen und ihre Implementation in die wirtschaftlichen Prozesse im Vordergrund standen, erfordert die Reaktivierung der Wirtschaft momentan alle Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger*innen. Während der Ausgangsbeschränkungen gingen der Verkehr, der Energieverbrauch und auch die Produktion der Industrie zurück, wodurch die CO2-Emissionen zumindest für einen kurzen Zeitraum zurückgingen. Aufgrund der Öffnungen erleben diese Sektoren momentan ein Comeback.

Um die Wirtschaft nachhaltig und klimaschonend aufzubauen, luden Vizekanzler Kogler und Bundesministerin Gewessler (beide Grüne) nun zu einer von mehreren Gesprächsrunden. Dort diskutierten Unternehmer*innen, Start-Up-Gründer*innen, NGOs und Risikokapitalgeber*innen in verschiedenen Runden mit den Politiker*innen, um Impulse und Anregungen für einen Neuaufbau zu geben. Den politischen Entscheidungsträger*innen ging es um die richtige Weichenstellung und den Stellenwert der Verbindung von Ökonomie, Ökologie und sozialen Zusammenhalt. Vor allem die Energiebranche war bei der Gesprächsrunde stark vertreten und alle forderten eine rasche Umsetzung des lang erwarteten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes und die Schaffung guter Rahmenbedingungen für Energiegemeinschaften. Zusätzlich wurde auch das Thema Fachkräftemangel angesprochen – konkret die Gefahr, dass für die notwendigen Arbeitsplätze aufgrund des PV-Ausbaus oder der Heizungsmodernisierung möglicherweise zu wenig qualifiziertes Personal verfügbar sein wird. Angesprochen wurden in diesem Kontext auch mögliche Umschulungen.

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