UN sieht rot für Pariser Klimaabkommen

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UN sieht rot für Pariser Klima-Abkommen

10. März 2021

Die aktualisierten Klimapläne der Staaten im Rahmen des Pariser Abkommens bleiben bisher hinter den Erwartungen zurück. Trotz der Abgabefrist bis Ende Dezember haben Länder teilweise keine Aktualisierungen bzw. sogar geringere Ziele in ihren Plänen festgehalten. Die Generalsekretärin des UN-Klimasekretariats in Bonn warnt davor, dass die Welt bei Beibehaltung des aktuellen Kurses „in ein Minenfeld läuft.“ Insgesamt haben nur 75 Länder neue Pläne eingerichtet. Diese Länder sind für insgesamt 30 Prozent der globalen Treibhausemissionen verantwortlich.

 Im Rahmen des Abkommens legt jedes Land seine Ziele selbst fest. Aktuelle Berechnungen zeigen, dass die Verringerung der Emissionen zu gering ausfallen würde. Momentan würde sich nur eine Reduktion des schädlichen CO2-Ausstoßes von einem Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2010 ergeben. Nach Berechnungen des Weltklimarats (IPCC) wären für das 1,5-Grad-Ziel aber 45 Prozent und für das 2-Grad-Ziel 25 Prozent weniger Emissionen nötig. Der Bericht hebt allerdings auch Staaten hervor, die mit den aktualisierten Plänen eine Vorbildrolle einnehmen. Dazu gehören die Länder der Europäischen Union, Großbritannien, Norwegen, die Ukraine, Argentinien, Chile und Kenia. Die Pläne der größten CO2-Emissionen-Verursacher, USA und China, werden in den nächsten Wochen erwartet. Nachdem der ehemalige US-Präsident den Austritt aus dem Klimaabkommen verfügt hatte, veranlasste Präsident Biden den erneuten Beitritt und kündigte seinen Klimaplan für den 22. April an.
Im Vorfeld des diesjährigen Klimagipfels in Glasgow wird der nächste Fortschrittsbericht zum Pariser Klimaabkommen präsentiert. Zeitgleich erhoffen sich die UN-Vertreter:innen eine Aufbesserung der Pläne, die auch unter dem Zeichen der Corona-Pandemie standen.

Klimawandel wird als Bedrohung wahrgenommen

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Klimawandel wird als Bedrohung wahrgenommen

12. Februar 2021

Menschen sind weltweit zunehmend besorgt über den Klimawandel. Grafik & Foto: pexels.com

Eine gemeinsame Befragung der Universität Oxford und den Vereinten Nationen von über 1,2 Millionen Menschen weltweit zeigt, dass die Sorge vor Hitzewellen, Dürren, Regenfällen und Stürmen steigt. So nehmen trotz Corona-Krise die Klimapolitik und politische Bewegungen wie Fridays for Future einen wichtigen Stellenwert ein. Den geringsten Stellenwert nimmt der Klimawandel bei Menschen über 60 und Bewohner:innen aus ärmeren Ländern ein, während das Thema bei der weiblichen Bevölkerung insgesamt präsenter ist.

Insgesamt befürworten die Befragten Maßnahmen in sechs Bereichen: Essen & Landwirtschaft, Wirtschaft, Energie, Transport und den Schutz der ärmeren Bevölkerung. Rund zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass die Welt kurz vor einem Klimanotstand steht. Besonders Menschen in Italien, Großbritannien und Japan sind besorgt über Auswirkungen des Klimawandels. 80 Prozent der Befragten dort äußerten Besorgnis angesichts von heftigeren Hitzewellen, Dürren, sintflutartigen Regenfällen und Stürmen. Frankreich, Deutschland, Südafrika und Kanada lagen in der Umfrage dicht dahinter. Als häufigste Lösung im Kampf gegen den Klimawandel nannten die Befragten den Schutz von Wäldern und natürlichen Lebensräumen. Diese Option wurde von 54 Prozent aller Befragten ausgewählt. Weitere häufig gewählte Vorschläge waren die Förderung von erneuerbaren Energien und der Einsatz von klimafreundlichen Techniken in der Landwirtschaft. Am wenigsten Zustimmung erhielt der Vorschlag, eine fleischfreie Ernährung voranzutreiben.

Production Gap Report 2020: Diskrepanz zwischen Klimazielen und Förderung von fossilen Brennstoffen

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Diskrepanz zwischen Klimazielen und Förderung von fossilen Brennstoffen

4. Jänner 2021

Production Gap Report 2020: Nach wie vor werden zu viel Öl, Gas und Kohle gefördert.

Mit dem Pariser Klimaabkommen einigten sich alle Staaten der Welt, dass die globale Erderwärmung auf 1,5° C reduziert werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden von den Staaten Zielsetzungen und Maßnahmen entwickelt. Ein aktueller Report des United Nations Environmental Program zeigt allerdings, dass die Öl-, Kohle- und Gasproduktion der Staaten viel zu hoch ist, um die Klimaziele zu erreichen. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Produktion von fossilen Brennstoffen um 120 % zu hoch für das Klimaziel von 1,5 % ist.

Die Sonderausgabe des Production Gap Report befasst sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die weltweiten Produktionsziele und -Realitäten im Rahmen der Klimaziele. Der Bericht führt aus, wie sich die Voraussetzungen gegenüber dem letzten Jahr verändert haben, was dies für die Produktion bedeutet und wie Regierungen eine langfristige Strategie hin zu erneuerbaren Energieproduktionen umsetzen könnten. Die Forscher:innen betonen, dass die Produktion fossiler Brennstoffe 2020 drastisch sinken werden und durch die Wiederaufbaumaßnahmen in den nächsten Jahr maßgeblich beeinflusst werden können. Die Berechnungen basieren auf den zuletzt veröffentlichten Energiestrategien von acht Ländern, die für über 60 % der weltweiten Produktion von fossilen Brennstoffen verantwortlich sind: Australien, Kanada, China, Indien, Indonesien, Norwegen, Russland und die USA.

Der Bericht führt weiter aus, dass die Produktion von fossilen Brennstoffen bis 2030 jedes Jahr um 6 % sinken müsste, um irreparable Schäden für unser Klima zu vermeiden. Auch in Bezug auf die aktuellen Wiederaufbaumaßnahmen der G20-Länder fließen rund 50 % der Gelder mehr als in fossile Brennstoffe als in erneuerbare Energie. Obwohl die Produktion von fossilen Brennstoffen um 7 % im Jahr einbricht, sichert dies laut den Forscher:innen keine Trendwende.

UN-Generalsekretär fordert weltweiten Klimanotstand

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UN-Generalsekretär fordert weltweiten Klimanotstand

4. Jänner 2021

Der Aufruf nach einem weltweiten Klimanotstand kam rechtzeitig zum Jubiläum des Pariser Klimaabkommens. Grafik: Pexels.com

UN-Generalsekretär António Guterres forderte bei dem virtuellen Klimagipfel weitere drastische Maßnahmen gegen die Erderwärmung. Zudem forderte er die Länder auf den Klimanotstand auszurufen, bis die Klimaneutralität erreicht ist. Die Regierungen müssten zudem ihre Zusagen zur Verringerung der CO2-Emissionen einlösen. An der Video-Konferenz beteiligten sich über 70 Staat- und Regierungschefs.

Nachdem die UN-Klimakonferenz in Glasgow wegen der Corona-Krise auf das Jahr 2021 verschoben wurde, wurde auf virtuellem Weg das 5-jährige Jubiläum des Pariser Klimaabkommens begangen. Laut Guterres reichen die dort gemachten Zusagen beim Klimaschutz nicht aus bzw. werden auch die Zielsetzungen nicht von den Ländern erreicht. Mit dem Aufruf bat der Generalsekretär die Regierenden, ihren 38 Kolleg:innen und anderen Städten bzw. Regionen nachzuziehen. Grundsätzlich ist der Klimanotstand ein symbolischer Akt, der die Dringlichkeit der Klimakrise unterstreichen soll.

Vor diesem Hintergrund haben einige Länder neue Maßnahmen verkündet. So sollen die USA am ersten Amtstag des neuen Präsidenten Joe Biden wieder dem Pariser Klimaabkommen beitreten.  Biden bekräftigte, er wolle in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit einen Klimagipfel der wichtigsten Wirtschaftsnationen einberufen. Seine Regierung werde die Klimaziele der USA verschärfen und das Land auf einen Weg bringen, wonach der Treibhausgasausstoß bis spätestens 2050 auf Null gebracht werde. Biden kündigte an, dabei auf junge Aktivist:innen zu hören und mit ihnen zusammenarbeiten zu wollen.

Neben den USA kündigten auch Europa und China zusätzliche Maßnahmen an. So sollen die Emissionen in Europa in den kommenden zehn Jahren um mindestens 55 Prozent gesenkt werden. China kündigte an, bis 2030 seine CO2-Emissionen pro Bruttoinlandsprodukteinheit um mehr als 65 Prozent im Vergleich zu 2005 mindern. Der Anteil nicht fossiler Energien am gesamten Energieverbrauch solle auf etwa 25 Prozent ansteigen.

Österreichische Mittel für UN-Klimafonds verfünffacht

Österreichische Mittel für UN-Klimafonds verfünffacht

Wien, 01. Oktober 2020

Wie jedes Jahr findet die UNO-Generalversammlung im September statt. Aufgrund der Pandemie treffen sich die Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr virtuell und besprechen wichtige globale Themen. So findet als Teil der Generalversammlung auch die „UN-Klimawoche“ statt. Rund um die Klimawoche verkündete Österreich, dass 130 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren in internationale Klimaprojekte fließen sollen. Dies stellt im Vergleich zu den bisherigen Zahlungen eine Kehrtwende dar, da bislang die Finanzierung wesentlich geringer ausfiel als in vergleichbaren Staaten.

Durch die Anhebung auf 130 Millionen Euro schließt Österreich erstmals an die Ausgaben vergleichbarer Länder an. Zwischen 2015 und 2018 zahlte die österreichische Regierung 26 Millionen in den UN-Klimafonds ein. In Zukunft soll dieser Betrag jährlich in den Green Climate Fund eingezahlt werden. Diese Zahlung soll unabhängig von den 30 Millionen Euro erfolgen, die im Rahmen der Klimamilliarde zur Verfügung steht. Die Zahlungen fließen in Projekte zur Minderung des Treibhausgasausstoßes und Anpassungen an den Klimawandel ein und sollen vor allem Ländern dienen, die sich im Kampf gegen den Klimawandel nicht selbst helfen können. Im Vergleich zu Deutschland, Norwegen und Schweden liegt Österreich weiterhin deutlich hinten in Bezug auf die Zahlungen an den UN-Klimafonds.

Der UN-Klimafonds wurde 2010 auf der Klimakonferenz in Cancun gegründet. Dabei einigten sich die teilnehmenden Länder darauf, dass sie ab dem Jahr 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar einzahlen. Aufgrund der Pandemie wurde die diesjährige UN-Klimakonferenz in Glasgow auf November 2021 verschoben und soll dann im gewohnten Rahmen stattfinden.

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