Die besten Energiespartipps zum Start der Heizsaison

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Die besten Energiespartipps zum Start der Heizsaison

Mit den richtigen Energiespartipps kommen Sie gut durch die neue Heizsaison./Foto: © Erik Mclean on Unsplash

Die rasant steigenden Energiekosten und der bevorstehende Winter lassen viele trotz sinkender Temperaturen schwitzen. Andreas Rotter, Landesinnungsmeister Salzburg und Obmann des Zukunftsforum SHL, und Dr. Martin Hagleitner, Vorstand von Austria Email, bieten hilfreiche Tipps, wo sich Abschalten und Herunterdrehen wirklich lohnt. 

Energiesparen ist das Mantra für diesen Winter. Vor allem beim Heizen ist für private Haushalte viel Einsparungspotenzial gegeben. Die Experten raten momentan davon ab, panikartig intakte Heizsysteme austauschen zu lassen. “Aufgrund der derzeitigen Lieferengpässe im Sanitär- und Heizungsbereich ist es ratsam, zunächst mit den vorhandenen Geräten zu sparen. Durch wenige Handgriffe und kleine Gewohnheitsänderungen können Kosten minimiert und Energiereserven eingespart werden”, sagt Andreas Rotter.

Heizgewohnheiten anpassen

Die Raumtemperatur um nur 1°C zu verringern, spart bereits 6 % der Heizkosten. Nicht beheizte Nebenräume können sogar um 5°C abgesenkt werden. “Eine starke Absenkung der Raumtemperatur über Nacht macht hingegen keinen Sinn, da am nächsten Tag entsprechend mehr Energie aufgewendet werden muss, um die gewünschte Temperatur zu erreichen”, sagt Rotter. Der Installateur rät, niedrigere Vorlauftemperaturen zu wählen und durchgehend gleichmäßig zu heizen. Die richtige Einstellung des Thermostats führt zusätzlich zu einer idealen Wärmeverteilung in den eigenen vier Wänden. 

Heizanlage optimieren und Energieverlust verringern

“Zu Beginn der Heizsaison lohnt es, die Heizkörper zu entlüften. Ist Luft in der Heizung, bleiben die Heizkörper kalt, obwohl die Heizung aufgedreht wurde. Ein Gluckern kann ein Hinweis darauf sein. Mit einem Entlüftungsschlüssel ist das keine Hexerei”, sagt Dr. Martin Hagleitner, stellvertretender Obmann des Zukunftsforum SHL und Vorstand von Austria Email. Ein professionell durchgeführter hydraulischer Abgleich kann den Energieverbrauch sogar bis zu 25 % eindämmen. Auch bei der Warmwasseraufbereitung können Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen nachbessern. Hier kann, wenn nötig, der Boiler getauscht oder eine kleine Wärmepumpe für die Warmwassererzeugung eingesetzt werden.

Anpassen und abdichten

Oft geht bereits durch falsche Einstellungen der Heizanlage Energie verloren. Das lässt sich leicht beheben. So sollten der Anlagendruck sowie der Vordruck im Ausdehnungsgefäß überprüft und richtig eingestellt werden, da ansonsten die Luft von der Heizungspumpe nicht transportiert werden kann. Die Heizkurve sollte an das Gebäude sowie an die gewünschte Raumtemperatur angepasst werden. In unbeheizten Kellern hilft die Isolierung der Rohrleitungen, den Energieverlust einzudämmen. Hauseigentümer können eine Dämmung der obersten Geschoßdecke in Betracht ziehen, denn darüber gehen bis zu 30 % der Energie verloren. Auch die Fensterdichtungen sollten überprüft und gegebenenfalls verstärkt werden. 

Kosten sparen in Bad und WC

“Im Sanitärbereich bieten Spar-Duschköpfe großes Einsparungspotenzial. Damit können bis zu 50 % des Warmwassers eingespart werden und die Duschgewohnheiten werden kaum beeinträchtigt. Zusätzlich kann natürlich auch die Duschdauer verringert und auf Vollbäder verzichtet werden”, so Dr. Martin Hagleitner vom Zukunftsforum SHL. Statt Zweigriffarmaturen oder Einhandmischer im Duschbereich, lohnt es sich, mit Thermostat-Armaturen nachzurüsten. “Bis die gewünschte Temperatur erreicht ist, fließt bereits viel Wasser ungenutzt in den Abfluss. Dieses Wasser kann in einem Behälter aufgefangen und zum Gießen oder Kochen verwendet werden”, rät Hagleitner. Während des Einseifens kann das Wasser vollständig abgedreht werden. Wer tropfende Hähne oder undichte Sicherheitsventile bemerkt, sollte sie umgehend austauschen. Um auch auf der Toilette zu sparen, kann man auf 3-6-Liter-Spülungen umrüsten – diese sind im Normalfall vollkommen ausreichend.

Bewusstes Kochen – jeder Topf hat seinen Deckel

Auch in der Küche lassen sich die Energiekosten durch wenige bewusste Handgriffe reduzieren. Beim Kochen kann durch das Verwenden eines Deckels Energie eingespart werden. Das Backrohr muss normalerweise nicht vorgeheizt werden. Sollte es doch erforderlich sein, sollten Backbleche und Ofengitter zuvor entfernt werden, denn zum Erhitzen wird zusätzliche Energie benötigt. 

Fachberatung zu energiesparenden Geräten in Anspruch nehmen

“Langfristig sollte der Energieverbrauch durch regelmäßige Wartung der Geräte und Heizsysteme optimiert werden. Wer das Einsparungspotenzial ausschöpfen möchte, lässt sich vom Profi umfassend und individuell beraten”, rät Dr. Martin Hagleitner. 

Katze auf Heizung

Heizungs-Check: Praxisnahe Tipps für Energieeinsparung und Kosteneffizienz​

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Heizungs-Check: Praxisnahe Tipps für Energieeinsparung und Kosteneffizienz

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Im Austausch mit Claudia Plakolm/ Foto: © Zukunftsforum SHL

Angesichts der aktuellen Energiekrise kursieren unterschiedliche Vorschläge, wie man Energie sparen kann von der Reduktion von Raumtemperaturen bis hin zur kurios anmutenden Idee, zu zweit, anstatt allein zu duschen. Was tatsächlich sinnvoll ist, verrät Manfred Denk, Innungsmeister der Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, in neun hilfreichen Tipps zu Energiesparen und Kostenreduktion.

„Als Bundesinnung haben wir sehr konkrete und praxisnahe Hinweise, wie Effizienzpotentiale nachhaltig gehoben werden können. Das beginnt zum Beispiel damit, bereits Heizungsanlagen ab 20 kW – und nicht wie vorgeschrieben ab 70 kW – regelmäßig auf ihre Energieeffizienz zu überprüfen“, stellt Manfred Denk fest. Bei einer solchen Überprüfung können sich konkrete Maßnahmen zur Einsparung und Optimierung von Energie ergeben, beispielsweise die Einstellung von Temperaturfühlern oder Aktivierung der außentemperaturgeführten Heizungssteuerung. „Die regelmäßige Überprüfung der Heizungsanlage ist im ureigensten Interesse der Anlagenbetreiber. Wer wünscht sich nicht eine energieeffiziente Heizungsanlage, die den eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen entspricht, oder eine verbrauchsbasierte genaue Heizkostenabrechnung, die noch dazu gut für die Umwelt ist“, so Denk.

Energiebewusste Anlagenbetreiber:innen können mit der Beantwortung folgender Fragen auch selber einen ersten Heizungs-Check durchführen:

Ist meine Heizung älter als 15 Jahre?

TIPP: Seit den letzten 15 Jahren haben sich viele innovative Entwicklungen am Heizungssektor getan. Sollte die Heizung vor 2007 erstmals in Betrieb genommen worden sein, könnte beispielsweise der Tausch des Wärmeerzeugers überlegt werden. Der Installationsbetrieb berät dazu gerne.

Gibt es eine unnötige Bereitschaft der Heizung? Steht meine Heizung für die Nachheizung des Warmwassers 24 Stunden in Bereitschaft?

TIPP: Eine 24-stündige Nachheizung von Warmwasser ist unter durchschnittlichen Bedingungen im Haushalt nicht notwendig. Meist genügt es je nach Erfordernis nur eine Stunde pro Tag für die Warmwasserbereitung zur Verfügung zu stellen. Diese Zeit(en) können an den meisten Heizungsreglern sehr leicht eingestellt werden.

Gibt es unnötige Laufzeiten der Umwälzpumpe meiner Heizungsanlage?

TIPP: Laufzeiten sind leicht feststellbar. Wenn keine Wärme im Gebäude benötigt wird und in der Heizzentrale trotzdem Pumpen laufen, wird unnötig Wärme produziert. Auch hier kann man die Heizungsregelung nachstellen und den konkreten Bedürfnissen anpassen.

Hat meine Heizungsanlage schon eine elektronisch drehzahlgeregelte (hocheffiziente) Umwälzpumpe? 

TIPP: Moderne Pumpen sind meist an einer LED-Anzeige erkennbar. Sie brauchen deutlich weniger Strom und die Leistung der Pumpe kann perfekt an das Heizsystem angepasst werden. Das heißt zum Beispiel, wenn ein Heizsystem mit Radiatoren und Thermostatventilen ausgestattet ist, so passt sich die moderne drehzahlgeregelte Umwälzpumpe ständig an und pumpt nur die gerade benötigte Wassermenge durch das Heizsystem. Denn zu viel unnötig durchlaufende Wassermenge verursacht einen signifikant erhöhten Energieverbrauch und störende Strömungsgeräusche. „Pumpen nach Maß, denn drosseln kommt teuer“ ist ein Leitsatz in der Heizungstechnik.

Die richtige Pumpeneinstellung der Heizungsanlage können technisch Versierte gemäß Fabrikat und Type selbst vornehmen oder vom Installationsbetrieb durchführen lassen. Die Angaben für die Pumpeneinstellung finden sich in der Gebrauchs- oder Installationsanleitung oder zumeist auch im Internet.

Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließen kann. Mit geringem Aufwand kann die Anpassung der Wassermengen in den einzelnen Heizkreisen ebenfalls der Installationsbetrieb durchführen.

Aus langjähriger Erfahrung ist bekannt, dass gerade in Heizungszentralen größerer (Wohn-)Gebäude oft richtige Energiefresser schlummern. In vielen Heizungszentralen laufen z.B. mächtig überdimensionierte Umwälzpumpen noch mit 400 Volt. Sie halten zwar ewig, verbrauchen dafür aber extrem viel Strom und pumpen zu viel Wassermenge. Aussagen von Bewohnern wie „da ist es immer zu warm in der Wohnung“ deuten auf nicht richtig dimensionierte Umwälzpumpen hin. Hausverwaltungen können in diesem Fall Energieeffizienz und Kosteneinsparungen erzielen, indem Heizzentralen überprüft und Energiefresser aktiv ausgetauscht werden.

Sind wärmeführende Leitungen des Heizungssystems mit Wärmedämmung versehen?

TIPP: Eine einfache Maßnahme zur Reduktion des Energieverbrauches ist, sämtliche wärmeführende Leitungen, insbesondere im Keller, mit Wärmedämmung zu versehen.

Werden Heizkörper oder Fußbodenheizkreise regelmäßig und saisonal überprüft?

TIPP: Heizkörper oder Fußbodenheizkreise können je nach Erfordernis und Jahreszeit insbesondere in Keller- und Nebenräumen temporär ganz oder teilweise abgedreht werden.

„Mit diesem kleinen Heizungscheck können Betreiber:innen von Heizungen und Heizungsanlagen erste Schritte für die Steigerung der Energieeffizienz ihrer Anlagen selbst setzen. Es lohnt sich aber in jedem Fall der Weg zum Installationsbetrieb, damit Heizungstechniker:innen als Expert:innen effiziente und effektive Vorschläge machen, wie weiterführende Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden können“, empfiehlt Bundesinnungsmeister Denk.

Ihnen brennen noch weitere Fragen zu Energieeinsparung und Heizsystemen unter den Nägeln? Dann werfen Sie einen Blick in unsere FAQ dort haben wir die häufigsten Fragen beantwortet und übersichtlich für Sie zusammengefasst.

Holzpellets

Nachhaltige Heizungssysteme – womit kann ich Öl und Gas ersetzen?

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Nachhaltige Heizungssysteme – womit kann ich Öl und Gas ersetzen?

22. Juni 2022

Holzpellets
Holzpellets, Wärmepumpe und Solarthermie sind drei Möglichkeiten, klimafreundlich zu heizen / Foto: © Mrdidg / pixabay
Deutlich gestiegene Heizkosten und die spürbaren Auswirkungen der Klimakrise führen dazu, dass sich viele Menschen fragen: Welche Alternativen zu Öl und Gas gibt es? Wie lassen sich die eigenen vier Wände klimafreundlich beheizen? Wir stellen Ihnen drei nachhaltige Heizungssysteme vor, die ohne fossile Energieträger auskommen.

1. Pelletheizung – gepresstes Holzmehl

Die Pelletheizung basiert auf Verbrennung. Als Brennstoff dienen 2–5 cm lange, zylinderförmige Presslinge aus Sägemehl oder -spänen, Stärke und Wasser – sogenannte Pellets. Diese kleinen “Holzwürstel” sind meist Abfallprodukte aus Sägewerken. Pellets bestehen also aus regional verfügbaren und nachwachsenden Rohstoffen. Ihre Verbrennung erzeugt wenig Ascherückstände und ist CO2-neutral, da nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der lebende Baum zuvor auch aufgenommen hat.

Unterschieden wird zwischen der Ofen- und der Kesselheizung. Der Pelletofen ist vergleichbar mit einem Kaminofen: Er heizt nur einen einzelnen Raum und gibt Wärme durch Strahlung ab. Üblicher ist aber die Pellet-Verbrennung im Kessel, bei der die Wärme mittels Heizwasser in den Heizungskreislauf des ganzen Hauses geleitet wird. Über eine zentrale Steuerung lässt sich die Temperatur kontrollieren. Um sie zu halten, wird dabei – anders als bei einem herkömmlichen Holzofen – automatisch ausreichend Brennstoff in den Kessel nachgefüllt. Ein manuelles Nachlegen und Überwachen ist also nicht nötig. Für die Aufbewahrung der Pellets eignet sich ein Lagerraum oder Silobehälter. In den Kessel wandern die Pellets von dort über ein Förderband oder mithilfe eines Vakuum-Saugsystems.

2. Wärmepumpe – Umweltwärme aus Luft, Erde oder Wasser

Die Wärmepumpe kommt ohne Brennmaterial und Lagerraum aus. Sie bezieht Wärme aus der Umgebung: aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Dabei hängt es vom Standort und von der Beschaffenheit des Gebäudes und des Grundstücks ab, welche Art am besten geeignet ist. In jedem Fall benötigt die Wärmepumpe zusätzlichen Strom, deswegen ist eine Kombination mit einer erneuerbaren Stromquelle wie Photovoltaik empfehlenswert. Als Aufstellort kommt sowohl der Innen- als auch Außenbereich des Hauses in Frage.

Ähnlich wie ein Kühlschrank arbeitet die Wärmepumpe mit einem Kältemittel. Durch die aufgenommene Wärme aus der Umwelt verdampft das Kältemittel in der Pumpe. Der Kältemitteldampf wird in einem Kompressor verdichtet, wodurch er sich erhitzt. Der heiße Dampf gibt seine Wärme an den Heizungskreis ab, seine Temperatur sinkt dabei und so wird er wieder flüssig. Ein Ventil sorgt dann dafür, dass der zuvor durch den Kompressor erhöhte Druck wieder sinkt. Die Temperatur des Kältemittels fällt dadurch wieder auf ihren ursprünglichen Wert. Bei diesem Prozess wird kein CO2 freigesetzt, was die Wärmepumpe zu einer klimafreundlichen Heizvariante macht.

3. Solarthermie – Wärme durch Sonnenlicht

Ebenfalls emissionsfrei ist das Heizen mittels Solarthermie-Anlage. Diese nützt die Energie der Sonne zur Wärmegewinnung und ist nicht zu verwechseln mit der Photovoltaik-Anlage, die Strom durch Sonnenlicht erzeugt. Das zentrale Element der Solarthermie sind Kollektoren am Gebäudedach. Aus der Entfernung sehen die Kollektoren aus wie Platten, ähnlich den Solarzellen von Photovoltaik-Anlagen. Tatsächlich bestehen sie aber aus dicht gereihten Röhren. Darin befindet sich eine Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel, die durch Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Die Flüssigkeit wird durch Rohre in einen Wärmetauscher geleitet. Dieser macht die Wärme für Warmwasser nutzbar. Generell ist eine Solarwärmeanlage nur in Kombination mit einem anderen Heizsystem empfohlen, damit der Heizbedarf vollständig gedeckt werden kann. Da nicht durchgehend die Sonne scheint, ist ein Speicher nötig, um auch nachts oder an sonnenlosen Tagen ausreichend Wärme zur Verfügung zu haben. Um möglichst viel Sonnenlicht einzufangen, ist eine Ausrichtung der Kollektoren Richtung Süden wichtig.


Sowohl Pelletheizung, Wärmepumpe als auch Solarthermie haben eine lange Lebensdauer und überzeugen durch geringe laufende Kosten: Pellets sind preisgünstige Holzabfallstoffe, und Umweltwärme sowie Sonnenlicht stellt uns die Natur kostenlos zur Verfügung. Wenn Sie wissen möchten, welche finanziellen Fördermöglichkeiten es für die Installation nachhaltiger Heizungssysteme gibt, lesen Sie auch diesen Artikel in unserem Newsbereich.

Umfrage: Österreicher*innen wollen im Privatleben CO2 sparen

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Umfrage: Österreicher*innen wollen im Privatleben CO2 sparen

Überschwemmung in Ulm an der Donau. 81% der Österreicher*innen sind über zunehmendes Extrem-Wetter besorgt. ( Foto: Pexels.de)

11. August 2021

81% der Befragten sind besorgt, dass extreme Wetter-Ereignisse infolge des Klimawandels zunehmend auftreten. Unter anderem darum sind jetzt viele bereit, im eigenen Zuhause CO2 zu sparen.

Rund 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher fürchten, dass es zu spät sei, Umweltschäden für folgende Generationen abzuwenden. Das sind Ergebnisse aus dem „Energie-Trendmonitor Österreich 2021“. Dafür wurden im Auftrag des Unternehmens Stiebel Eltron 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher von einem Marktforschungsinstitut befragt.

Die große Mehrheit der Bevölkerung ist bereit, das eigene Verhalten für den Klimaschutz zu ändern: 86 Prozent wollen freiwillig die eigenen CO2-Emissionen im Alltag einschränken. Gut 60 Prozent sind etwa bereit, auf Flugreisen innerhalb Europas zu verzichten. Ebenso viele würden für den Klimaschutz eine deutlich höhere CO2-Abgabe je Flugticket bezahlen.

Die Befragten können sich vorstellen, auf Europa-Flüge und fossiles Heizen zu verzichten. Grafik: freepix.com

Umweltfreundliches Heizen – Was hält davon ab?

Private Haushalte können viel CO2 einsparen, wenn fossile Brennstoffe für Warmwassererzeugung und Heizung reduziert werden und wenn die Heizung effizient arbeitet. 4 von 5 Befragten gaben an, dass ihnen Klimaschutz beim Heizen wichtig ist. Allerdings bestehen nach Ansicht der Verbraucher*innen bei der konkreten Umsetzung zahlreiche Hindernisse: 77 Prozent beklagen, sie werden über klimafreundliches Heizen zu wenig informiert. 60 Prozent fehlt das Wissen, wie sie bei einem Umstieg auf klimafreundliche Heiztechnik finanziell unterstützt werden.

Einen Überblick und Kostenvergleich inklusive Förderungen bietet der Quick-Check Heizung. Er zeigt auf einen Blick für den eigenen Haushalt, welche Kosten und wieviel CO2-Emissionen mit welcher Heizung anfallen – und wieviel man im Vergleich zur alten Heizung einsparen kann.

Fördergelder vorhanden

Allein vom Bund stehen 2021/22 für „Raus aus Öl und Gas“ und Sanierungsoffensive für Private und Betriebe insgesamt 750 Millionen Euro zur Verfügung. In Kombination mit Förderungen der Bundesländer sind pro Haushalt maximal zwischen 8.000 und 13.000 Euro an Unterstützung für den Heizungstausch möglich.

UN sieht rot für Pariser Klimaabkommen

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UN sieht rot für Pariser Klima-Abkommen

10. März 2021

Die aktualisierten Klimapläne der Staaten im Rahmen des Pariser Abkommens bleiben bisher hinter den Erwartungen zurück. Trotz der Abgabefrist bis Ende Dezember haben Länder teilweise keine Aktualisierungen bzw. sogar geringere Ziele in ihren Plänen festgehalten. Die Generalsekretärin des UN-Klimasekretariats in Bonn warnt davor, dass die Welt bei Beibehaltung des aktuellen Kurses „in ein Minenfeld läuft.“ Insgesamt haben nur 75 Länder neue Pläne eingerichtet. Diese Länder sind für insgesamt 30 Prozent der globalen Treibhausemissionen verantwortlich.

 Im Rahmen des Abkommens legt jedes Land seine Ziele selbst fest. Aktuelle Berechnungen zeigen, dass die Verringerung der Emissionen zu gering ausfallen würde. Momentan würde sich nur eine Reduktion des schädlichen CO2-Ausstoßes von einem Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2010 ergeben. Nach Berechnungen des Weltklimarats (IPCC) wären für das 1,5-Grad-Ziel aber 45 Prozent und für das 2-Grad-Ziel 25 Prozent weniger Emissionen nötig. Der Bericht hebt allerdings auch Staaten hervor, die mit den aktualisierten Plänen eine Vorbildrolle einnehmen. Dazu gehören die Länder der Europäischen Union, Großbritannien, Norwegen, die Ukraine, Argentinien, Chile und Kenia. Die Pläne der größten CO2-Emissionen-Verursacher, USA und China, werden in den nächsten Wochen erwartet. Nachdem der ehemalige US-Präsident den Austritt aus dem Klimaabkommen verfügt hatte, veranlasste Präsident Biden den erneuten Beitritt und kündigte seinen Klimaplan für den 22. April an.
Im Vorfeld des diesjährigen Klimagipfels in Glasgow wird der nächste Fortschrittsbericht zum Pariser Klimaabkommen präsentiert. Zeitgleich erhoffen sich die UN-Vertreter:innen eine Aufbesserung der Pläne, die auch unter dem Zeichen der Corona-Pandemie standen.

Klimawandel wird als Bedrohung wahrgenommen

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Klimawandel wird als Bedrohung wahrgenommen

12. Februar 2021

Menschen sind weltweit zunehmend besorgt über den Klimawandel. Grafik & Foto: pexels.com

Eine gemeinsame Befragung der Universität Oxford und den Vereinten Nationen von über 1,2 Millionen Menschen weltweit zeigt, dass die Sorge vor Hitzewellen, Dürren, Regenfällen und Stürmen steigt. So nehmen trotz Corona-Krise die Klimapolitik und politische Bewegungen wie Fridays for Future einen wichtigen Stellenwert ein. Den geringsten Stellenwert nimmt der Klimawandel bei Menschen über 60 und Bewohner:innen aus ärmeren Ländern ein, während das Thema bei der weiblichen Bevölkerung insgesamt präsenter ist.

Insgesamt befürworten die Befragten Maßnahmen in sechs Bereichen: Essen & Landwirtschaft, Wirtschaft, Energie, Transport und den Schutz der ärmeren Bevölkerung. Rund zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass die Welt kurz vor einem Klimanotstand steht. Besonders Menschen in Italien, Großbritannien und Japan sind besorgt über Auswirkungen des Klimawandels. 80 Prozent der Befragten dort äußerten Besorgnis angesichts von heftigeren Hitzewellen, Dürren, sintflutartigen Regenfällen und Stürmen. Frankreich, Deutschland, Südafrika und Kanada lagen in der Umfrage dicht dahinter. Als häufigste Lösung im Kampf gegen den Klimawandel nannten die Befragten den Schutz von Wäldern und natürlichen Lebensräumen. Diese Option wurde von 54 Prozent aller Befragten ausgewählt. Weitere häufig gewählte Vorschläge waren die Förderung von erneuerbaren Energien und der Einsatz von klimafreundlichen Techniken in der Landwirtschaft. Am wenigsten Zustimmung erhielt der Vorschlag, eine fleischfreie Ernährung voranzutreiben.

Österreichische Mittel für UN-Klimafonds verfünffacht

Österreichische Mittel für UN-Klimafonds verfünffacht

Wien, 01. Oktober 2020

Wie jedes Jahr findet die UNO-Generalversammlung im September statt. Aufgrund der Pandemie treffen sich die Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr virtuell und besprechen wichtige globale Themen. So findet als Teil der Generalversammlung auch die „UN-Klimawoche“ statt. Rund um die Klimawoche verkündete Österreich, dass 130 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren in internationale Klimaprojekte fließen sollen. Dies stellt im Vergleich zu den bisherigen Zahlungen eine Kehrtwende dar, da bislang die Finanzierung wesentlich geringer ausfiel als in vergleichbaren Staaten.

Durch die Anhebung auf 130 Millionen Euro schließt Österreich erstmals an die Ausgaben vergleichbarer Länder an. Zwischen 2015 und 2018 zahlte die österreichische Regierung 26 Millionen in den UN-Klimafonds ein. In Zukunft soll dieser Betrag jährlich in den Green Climate Fund eingezahlt werden. Diese Zahlung soll unabhängig von den 30 Millionen Euro erfolgen, die im Rahmen der Klimamilliarde zur Verfügung steht. Die Zahlungen fließen in Projekte zur Minderung des Treibhausgasausstoßes und Anpassungen an den Klimawandel ein und sollen vor allem Ländern dienen, die sich im Kampf gegen den Klimawandel nicht selbst helfen können. Im Vergleich zu Deutschland, Norwegen und Schweden liegt Österreich weiterhin deutlich hinten in Bezug auf die Zahlungen an den UN-Klimafonds.

Der UN-Klimafonds wurde 2010 auf der Klimakonferenz in Cancun gegründet. Dabei einigten sich die teilnehmenden Länder darauf, dass sie ab dem Jahr 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar einzahlen. Aufgrund der Pandemie wurde die diesjährige UN-Klimakonferenz in Glasgow auf November 2021 verschoben und soll dann im gewohnten Rahmen stattfinden.

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Klima-Überwachungsdienst: Österreich bewirbt sich um Standort

Klima-Überwachungsdienst: Österreich bewirbt sich um Standort-Nachfolge

Wien, 01. Oktober 2020

Durch den Ausstieg Großbritanniens aus der EU benötigen einige EU-Zentren neue Standorte. So stehen auch die Klimawandel- und Atmosphärenüberwachungsdienste des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) vor einer Umsiedelung innerhalb der EU. Das Zentrum überwacht u.a. die Erderwärmung sowie der Atmosphäre und bildet das Kernstück der meisten Wetterprognosen in Europa. Neben neun anderen EU-Ländern hat sich auch Österreich als Sitz des neuen Standorts beworben. Die offizielle Bewerbung wurde vergangene Woche im Ministerrat verabschiedet, die Entscheidung soll Mitte Dezember verkündet werden.

Das European Center for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF) wurde 1975 mit Sitz in Reading gegründet und hat 34 Mitgliedsstaaten. Das Zentrum ist weltweit führend in der Vorhersagequalität von Wetterlagen und aktualisiert sie mehrmals täglich. Neben den Wettervorhersagen betreibt das ECMWF auch zwei Dienste des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der EU und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Diese zwei Dienste werden mit rund 65 Millionen Euro jährlich über den EU-Haushalt finanziert, um die Erderwärmung sowie die Atmosphäre inklusive CO2-Monitorings zu überwachen.
Neben Österreich bewerben sich neun andere EU-Länder um den Sitz der zwischenstaatlichen Organisation. Durch die Ansiedlung in Österreich würde laut Bundesministerin Leonore Gewessler sowohl ein volkswirtschaftlicher Nutzen entstehen als auch die internationale Anerkennung als Klimaschutz- und Forschungsstandort steigen. Insgesamt rund 250 Expert:innen würden ihren Arbeitsplatz von England nach Österreich verlegen.

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Klimakrise gewinnt an Bedeutung für österreichische Unternehmen

Klimakrise gewinnt an Bedeutung für österreichische Unternehmen

Wien, 01. Oktober 2020

Trotz der allgegenwärtigen Folgen der Corona-Krise ist der Klimawandel nicht aus den Köpfen der österreichischen Unternehmer:innen verschwunden. Eine gemeinsame Studie von Deloitte und SORA zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Befragten wegen der Auswirkungen des Klimawandels besorgt sind. Die Sorge aufgrund des Klimawandels nahm im vergangenen Jahr um 16 Prozent zu. Für die Studie wurden 614 Führungskräfte aus repräsentativ ausgewählten österreichischen Unternehmen ab 50 Mitarbeiter:innen im Juli 2020 befragt.

Die Studie erfasst jährlich die Stimmung unter den heimischen Unternehmen. Standen dieses Jahr ganz klar die Auswirkungen der Corona-Krise und dadurch potentielle Gewinnverluste im Vordergrund für die Unternehmen, gewinnt der Klimawandel immer mehr an Bedeutung. Im Jahr 2019 gab ein Drittel der Befragten an, nicht von der Klimakrise betroffen zu sein. 2020 hat sich der diesbezügliche Anteil halbiert. Zwei Drittel schätzen das Klima-Thema als globales Bedrohungsszenario ein. Grund dafür ist das gesteigerte Problembewusstsein der befragten Führungskräfte. Ihrer Meinung nach müsse Ökologisierung auch Teil des wirtschaftlichen Aufbaus nach der Corona-Krise sein, da das Thema Klimawandel ein wichtiger Faktor für die Zukunft bleiben werde. Hinsichtlich der Maßnahmen zur Ökologisierung wird die Entwicklung der sicheren und leistbaren Energieversorgung am zuversichtlichsten bewertet. Die Unternehmen setzen bei ihren Entscheidungen somit vermehrt auf Nachhaltigkeit und Stabilität.

Neben den Folgen des Klimawandels spielen auch die sozialen Folgen der Corona-Krise und eine mittelfristige Konjunkturschwäche eine Rolle für die heimischen Unternehmer:innen.

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Kühlen mit Wärmepumpe

Kühlen mit Wärmepumpe

Wien, 25. August 2020

Kühlen mit Wärmepume funktioniert gut via Fußbodenheizung oder Kühldecke

Kühlen mit der Heizung? Klingt unlogisch, ist aber mit Wärmepumpe ohne großen Mehraufwand möglich – und oft eine umweltfreundlichere Alternative zur Klimaanlage.

Fast jedes Haus hat eine Heizung, doch nur ein kleiner Teil aller Wohnungen ist auch mit einer Klimaanlage ausgestattet. Wenn im Hochsommer die Temperaturen steigen, fühlt man sich trotz Ventilatoren und nächtlichem Lüften einfach nicht mehr wohl in den eigenen vier Wänden. Aber lohnt sich in unseren Breiten die Anschaffung einer Klimaanlage für ein paar hitzeintensive Wochen? Auch der Betrieb einer rein strombetriebene Klimaanlagen ist oft kostspielig. Eine Alternative ist das Heizen und Kühlen mit einer Wärmepumpe.

Der große Unterschied besteht dabei darin, dass bei herkömmlichen Klimaanlagen gekühlte Luft über einen oder mehrere Geräte an den zu kühlenden Raum abgegeben wird. Beim Kühlen mit einer Wärmepumpe wird der Raum hingegen über die Wasserleitungen des Heizungssystems gekühlt. Das verbraucht deutlich weniger Strom. Man unterscheidet dabei zwischen einer aktiven Kühlung und dem passiven Kühlen.

Intensiv oder natürlich kühlen?

Ein aktives Kühlen ist grundsätzlich mit jeder Art von Wärmepumpe – also Luft-, Wasser- oder Erd-Wärmepumpe – möglich. Dabei wird der Wärmekreislauf umgekehrt, die Wärmepumpe funktioniert dann ungefähr wie ein Kühlschrank. Während vorher z. B. bei einer Luftwärmepumpe die Wärme der Außenluft entzogen wurde, so wird nun die Wärme der Innenluft entzogen und nach draußen abgeführt. Beim aktiven Kühlen lassen sich problemlos angenehm kühle Innentemperaturen von 20°C erzeugen. Dafür benötigt man eine sogenannte reversible Wärmepumpe, die in der Anschaffung nicht wesentlich teurer ist als eine, die „nur“ heizen kann – unbedingt beim Wärmepumpenkauf beachten! Manche Modelle können auch mit Kühlpaketen nachgerüstet werden – Auskunft darüber erhalten Sie beim Hersteller oder Ihrem MeineHeizungs-Installateur.

Das Erdreich ist ein optimaler Wärme- und Kältelieferant, da die Temperatur nicht stark schwankt. Tief in der Erde herrschen im Sommer wie Winter 9-10 Grad.

Eine besonders umweltfreundliche Variante ist das passive Kühlen oder „natural cooling“, welches mit einer Erdwärmepumpe möglich ist. Das Erdreich, das hier als Kältequelle dient, hat in Tiefen von mehr als acht Metern ganzjährig eine Temperatur von etwa 9 bis 10°C.  Damit ist es nicht nur während der Heizsaison eine hervorragende Wärmequelle, sondern auch im Sommer ein ausgezeichnetes Kältereservoir, sodass das gleiche System im Sommer zur Kühlung genutzt werden kann.  Dabei wird im Vergleich mit Klimaanlagen und aktivem Kühlen nur wenig Energie benötigt; allerdings ist die Leistungsfähigkeit von passivem Kühlen auch eingeschränkt – vor allem zum Ende des Sommers hat das Erdreich erfahrungsgemäß mehr Wärme gespeichert und die Kühlleistung nimmt ab.

Mit welchen anderen Geräten wird die Wärmepumpe kombiniert?

Zu beachten ist, an welches Wärme- und Kälte-Abgabesystem die Wärmepumpe gekoppelt ist: Mit klassischen Heizkörpern ist eine Kühlung aufgrund der kleinen Oberfläche nur bedingt möglich. Über Flächenheizsysteme, wie Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen kann der Raum jedoch angenehm gekühlt werden. Die Kühlung erfolgt hier zugfrei und ohne störende Geräusche, ein zusätzlicher Errichtungsaufwand wie bei Klimaanlagen fällt weg. Damit der zulässige Taupunkt von 20° nicht unterschritten wird, schaltet sich die Wärmepumpe ab dieser Temperatur ab. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die Feuchtigkeit der Raumluft auf dem Fußboden kondensiert und diesen beschädigt.

Besonders umweltschonend: die Wärmepumpe mit Strom aus der Solaranlage betreiben

Die höchste Kühlleistung lässt sich jedoch mit sogenannten Gebläsekonvektoren erzielen. Diese Niedrigtemperatur-Heizkörper sehen ähnlich wie klassische Heizkörper aus, können aber Dank eingebauter Ventilatoren effektiver kühlen und mit niedrigeren Systemtemperaturen heizen. Dadurch besteht auch nicht die Gefahr von Kondensation, und ein schnelleres Kühlen ist möglich.

Wird die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, ergibt sich gerade beim Kühlen noch ein weiterer Vorteil: Die Photovoltaikanlage produziert besonders an den langen Sommertagen viel Strom, der dann für die Kühlung zur Verfügung steht.